Kontrastprogramm Melbourne

Hallo Leute, sorry für die lange Pause. Ich war echt viel unterwegs und bin nicht dazu gekommen für den Blog zu schreiben.

In Melbourne angekommen gab es erstmal einen Kulturschock – vom idyllischen Neuseeland in eine der größten Städte Australiens. Vom Flughafen aus habe ich den Bus direkt in die Stadt genommen und da ich an einem Sonntag um 23 Uhr gelandet bin und am nächsten Tag frei war, war in der Stadt sehr viel los. Ziemlich viele sehr betrunkene Menschen und ich mit meinem Backpack und zweitem Rucksack, wie ein Packesel mittendrin 😀

Im Hostel angekommen kam ich in einen muffigen Raum in dem schon die ersten Alkoholleichen schliefen – Ja ich bin in der Großstadt angekommen! Zum Glück hatte ich nur eine Nacht in diesem Hostel gebucht.

Am nächsten Morgen habe ich mich erstmal um eine neue SIM-Karte gekümmert und ein wenig die Stadt erkundet. Es war Labour Day und die meisten Leute hatten frei und einige Läden hatten geschlossen. Danach bin ich in ein anderes Hostel umgezogen in der ich die kommende Woche gebucht hatte. Das Hostel war wirklich cool! Gute Zimmer und saubere Bäder und ein Whirlpool auf der Dachterrasse. Nichtsdestotrotz viel es mir schwer mich einzuleben. Der Kontrast von der vorherigen Zeit in Neuseeland war einfach zu stark.

Ich teilte mir mein Zimmer mit einem Chinesen und einer Norwegerin, der Chinese lag nur im Bett und machte immer die Vorhänge zu und drehte die Klima auf gefühlte 0 Grad. Die Norwegerin hingegen fragte mich ob ich mit runter in die Bar komme um ein Bier zu trinken – es war 16 Uhr, also genau die richtige Zeit um mit einem Bier den Abend einzuleiten 😀 Wir gingen in die Bar vom Hostel, die „Blue Moon Bar“. Nach 2-3 Bier fingen wir an Pool zu spielen und ruck-zuck füllte sich die Bar. Ich lernte sehr schnell viele Leute von der ganzen Welt kennen und habe mir einige Bier mit meinen Pool-Skills erspielt. Um 1 hat die Bar geschlossen und fast alle zogen zusammen in die nächste Bar – die Großstadt hatte mich schließlich in ihren Klauen.

Am nächsten wurde ich verkatert wach und es gab wir gingen erstmal Pizza zum Frühstück essen. Damit der Tag nicht komplett zum nutzlosen Katertag wurde ging ich danach noch zur Bank und eröffnete ein Konto. Das ging wirklich sehr einfach und ich hab mich direkt mit dem Typ in der Bank angefreundet. Ich vermute er war gerade mit seiner Ausbildung fertig und er war sehr daran interessiert was ich in Australien vor habe und gab mir einige Tips, was ich in der Umgebung von Melbourne auf jeden Fall sehen sollte.

Ein Tip den er mir gab war die Melbourne Free Tour. Das war eine kostenlose Stadtführung von Einheimischen und die hat sich wirklich gelohnt. Durch die Führung habe ich einen guten Überblick über die Stadt bekommen, aber auch viel über die Geschichte Melbournes erfahren. Am Ende der Tour konnte man selber entscheiden, ob und wie viel man dem Führer quasi als Trinkgeld gab.

Die ganze Woche verging quasi genau wie der erste Tag. Lange schlafen, essen, neue Leute kennen lernen, die Stadt erkunden, in die Bar gehen, in die nächste Bar gehen, eventuell in noch eine andere Bar gehen und dann ins Bett 😀

Tagsüber habe ich mir sehenswerte Spots in Melbourne angeguckt, wie zum Beispiel den Victoria Market, die Hütten am Brighton Beach, die Pinguine am St.Kilda Beach und die Brunswick Street. Melbourne ist wirklich eine cool Stadt mit sehr freundlichen und entspannten Menschen und einem ganz besonderen Flair.

Im Hostel habe ich 2 Jungs kennen gelernt die auch den Plan hatten ein Auto zu mieten und die Great Ocean Road zu erkunden, also haben wir uns zusammen getan und von Samstag bis Montag ein Auto gemietet. Wir wollten die Great Ocean Road bis zum Ende fahren, dann noch ein Stück weiter an der Küste entlang und schließlich noch in den Grampians-Nationalpark, der etwas nördlich landeinwärts liegt.

Am Abend bevor wir den Trip gestartet haben saßen wir zusammen in der Küche und wollten früh ins Bett um am nächsten Morgen früh starten zu können. Doch dann kamen 3 andere Jungs vorbei und erzählten, dass sie noch in einem Electro-Club gehen wollten. Da ich ja bisher nur in Bars war und die Musikrichtung mich angesprochen hat konnte ich nicht widerstehen 😀 Lange Rede, kurzer Sinn – ich war um 6 Uhr im Bett und um 10 sind wir los gefahren Richtung Great Ocean Road…

Davon erzähle ich euch im nächsten Beitrag 🙂

Die Tage in Neuseeland sind gezählt

Nachdem wir ziemlich spät und im Sturm auf dem Campingplatz angekommen waren, war es am nächsten Morgen umso schöner bei Sonne und mitten im Grünen aufzuwachen. Da hatten wir echt wieder einen guten, kostenlosen Campingplatz erwischt. Ruck zuck hatten wir unser Wohnzimmer (2 Campingstühle) aufgebaut und haben erstmal gemütlich in der Sonne gefrühstückt 🙂

Da man die ganze Zeit das Meer riechen und hören konnte, dachten wir es sei ganz nah. Doch als wir die kleine Düne überquerten kamen wir nicht mehr weiter, da sich am ganzen Ufer entlang ein See vorbei zog. Das Wasser sah ausnahmsweise mal nicht so sauber aus und daher beschloss ich das Auto zu holen und mal so weit zu fahren wie man kommt. Gesagt – getan waren wir zumindest schonmal eine Station weiter, aber danach wurde es zu tief und wir drehten um. Auf dem Rückweg bin ich wohl etwas zu langsam durch den Schlamm gefahren und wir hingen fest. Kein vor und kein zurück mehr – es war einfach zu rutschig und die reifen hatten eh schon kein Profil mehr.

Nach nur 2 Minuten kam schon ein alter Mann mit seinem Jeep vorbei und hat uns erstmal ausgelacht. Er hat sich wahrscheinlich gefragt wie man auf die Idee kommen kann mit einem Minivan durch Schlamm zu fahren, doch er packte sofort ein Seil aus und zog uns raus.

Nach diesem Erlebnis am Morgen ging es weiter Richtung Christchurch. Die vorderen Reifen mussten spätestens jetzt erneuerten werden. Ich fuhr zu Pik-a-Part – das ist ein Schrottplatz zum selber demontieren. Dort fand ich mit etwas Geduld schließlich auch 2 neue, gebrauchte Reifen für kleines Geld.

Am nächsten Tag hab ich mich mit einer Freundin aus der Heimat in der Stadt verabredet und dann haben wir was gegessen und gequatscht. Es ist echt cool so weit von zu Hause ein bekanntes Gesicht zu treffen. Wir sind zu Fuß durch die Stadt gelaufen und haben die vom Erdbeben zerstörten Gebäude gesehen, die zahlreichen Graffiti’s bestaunt und die Restart Container-Mall abgecheckt.
Abends waren wir dann schlussendlich zu viert und haben zuerst in der CBD Tischtennis gespielt und anschließend waren wir beim Inder essen. Richtig cool: In der Stadt stehen Tischtennis-Platten mit jeweils Schläger und Bällen!

Das Auto machte leider auf einmal komische Geräusche von der Vorderachse. Ich hatte direkt die Vermutung, dass an der Antriebswelle was nicht stimmt und fuhr deswegen nochmal zu der Werkstatt, die mir die Reifen drauf gemacht hatten. Dort wurde meine Vermutung dann bestätigt aber zum Glück hatte eine andere Werkstatt dieser Kette, etwas außerhalb der Stadt, Zeit die Reparatur noch am gleichen Tag zu machen. Um die Wartezeit zu überbrücken gingen wir in den Park um die Ecke und starteten ein kleines Workout – das tat gut!

Als das Auto wieder lief fuhren wir zu einem Aussichtspunkt und kochten unser Standardgericht: Curry mit Reis 😀

Eigentlich wollten wir danach auf einen kostenlosen Campingplatz außerhalb fahren, doch dann entdecke ich ein super günstiges Angebot für einen großen Campingplatz in der Stadt. Zur Feier des meines letzten Abends besorgten wir uns noch was zu trinken. Am Abend ließen wir die letzten 5 Wochen nochmal durch den Kopf gehen und sprachen über unsere persönlichen Highlights. Es war echt eine total schöne Zeit in Neuseeland!

Am letzten Tag haben wir erstmal ausgeschlafen, gut gefrühstückt und die vernünftigen Duschen vom Campingplatz genutzt 😀
Danach habe ich mein Backpack neu gepackt, denn nach ein paar Wochen Leben im Auto verteilen sich die Klamotten immer mehr im Auto und der Backpack ist fast leer. Das Problem ist nur das am Ende alles wieder rein passen muss.

Nachmittags sind wir noch ins Antarctic Center gegangen und das war echt cool! Man hat einen guten Einblick in das Leben und das Klima der Antarktis bekommen.

Dann war der Tag auch schon rum und ich saß am Flughafen. Ehrlich gesagt ging mir in diesem Moment sehr viel durch den Kopf! Einerseits war ich traurig, dass die Zeit in Neuseeland schon vorbei war, aber andererseits freute ich mich sehr auf mein nächstes Abenteuer: Australien! 🙂