Zurück in Melbourne

Wir hatten bereits von Tasmanien aus die ersten 2 Nächte im gleichen Hostel in dem wir auch vorher waren gebucht. Das ist zwar etwas teurer aber wir haben uns dort alle zu Hause gefühlt.

Zuerst hatte ich noch gehofft das es mit meiner Gesundheit wieder aufwärts geht, doch dann hat es mich echt richtig umgehauen. Ich habe quasi nur geschlafen und Tee getrunken. Ich hatte das volle Programm von Husten, Schnupfen, Fieber und Schüttelfrost.

Ursprünglich geplant war mit den Jungs ein Auto zu mieten und damit nach Sydney zu fahren, doch dafür ging es mir zu schlecht. Wir verlängerten noch 2 Tage im Hostel in der Hoffnung das es besser wird doch ehrlich gesagt verschlechterte sich mein Zustand. Ich sagte den Jungs sie sollen schon ohne mich fahren und ich buchte mir ein privates Airbnb Zimmer zum auskurieren.

Ich bin bei einer kleinen australischen Familie untergekommen. Die Frau war Brasilianerin und der Mann Australier und sie hatten 2 kleine Kinder. Ich hatte einen winzigen Raum, der quasi komplett aus Bett bestand und direkt neben dem Wohnzimmer war. Zum Glück habe ich einen festen Schlaf, denn sie hielten sich meistens im Wohnzimmer auf und das war nicht immer besonders leise 😀

Sie kümmerten sich aber sehr gut um mich. Jeden Abend quatschte ich mit dem Mann in der Küche. Er hat mir ab und zu sogar einen frischen Smoothie gemacht und gesagt das bräuchte ich zum gesund werden. Die Frau hat zweimal für mich mit gekocht oder mir dir Reste angeboten, also sie waren sehr bemüht.
Zuerst fiel es mir sehr schwer den Mann zu verstehen weil er so ein typisches australisches Englisch genuschelt hat. Doch von Abend zu Abend wurde es und mein Englisch hat sich auch stetig verbessert. Es ist richtig gut mal mit locals zusammen zu leben!

Ich verbrachte 90 Prozent der ersten Tage nur im Bett. Es war echt nicht mehr normal wie sehr es mich aus den Socken gehauen hatte. Mein Körper war scheinbar mit dem hartnäckigen australischen Virus etwas überfordert.

Nach 5 Tagen viel schlafen ging es dann langsam aufwärts und wie es dann so ist wenn man krank im Bett liegt – man kommt auf dumme Ideen. Ich fing an nach Autos zu suchen, weil mir mieten zu teuer war und dann hab ich lieber ein eigenes Auto mit dem ich mir so viel Zeit lassen kann wie ich möchte. Die Suche gestaltete sich schwieriger als gedacht. Nach langem Suchen und hartnäckigen handeln habe ich schließlich ein Auto gefunden doch das hat leider den Sicherheitscheck den ich zum anmelden brauchte nicht bestanden. Na toll – also begann die Suche von vorne. Mit viel Glück habe ich dann relativ schnell einen voll ausgestatteten Kombi von 2 deutschen Backpackern gefunden und nach ein wenig handeln auch zugeschlagen. Ich musste einfach weg aus Melbourne und wollte so schnell wie möglich in die Natur.

Auf dem Weg Richtung Sydney habe ich alle schönen Spots mitgenommen und habe mir sehr viel Zeit gelassen. Zuerst ging es Richtung Wilsons Prom Nationalpark danach an der Küste entlang bis Lakes Entrance und dann ins Landesinnere nach Canberra.
Ich hatte vorher von allen Leuten abgeraten bekommen nach Canberra zu fahren weil es langweilig sei, doch ich bin der Meinung man sollte mal in der Hauptstadt eines Landes gewesen sein wenn man die Möglichkeit dazu hat. Es war jetzt nicht atemberaubend schön dort aber ich bereue es nicht dorthin gefahren zu sein. Das Parliament ist ein gigantisches und architektonisch einzigartiges Gebäude. Der Rest der Stadt war eher unspektakulär weshalb es mich auch schnell wieder an die Küste verschlug.

Das nächste nennenswerte Highlight und eindeutig mein Favorit war Hyams Beach! So einen tollen Strand habe ich selten gesehen. Weißer Sand und türkiser Ozean – ein Traum 🙂
Der Strand liegt in der Bucht Jervis Bay und ist dadurch etwas windgeschützt weil er nicht direkt am offenen Meer liegt. Dort könnte ich es gut aushalten 😛

Danach ist eigentlich nur noch Kiama erwähnenswert. Dort ging es ein großes und ein kleines Blowhole. Das große ist zwar touristisch viel mehr überlaufen und besser ausgeschildert, aber ich fände das kleine viel spektakulärer. Jede etwas größere Welle die auf die Felsen prallte, presste Wasser durch das im Felsen geformte Loch und es schoss eine mit tiefem Grollen hinterlegte Fontäne oben heraus. Seht selbst auf den Fotos!

Das letzte Stück bis Sydney bin ich im Dunkeln gefahren und habe daher nicht viel gesehen und wie es Sydney in den ersten Tagen weiter ging berichte ich euch im nächsten Beitrag 🙂

Ab in den „Regen“wald

Unser Trip nach Tasmanien begann schon stressig. Wir hatten ein Taxi bestellt das uns am Hostel abholt und zum Flughafen fährt. Was wir nicht wussten ist das der Flughafen von dem wir flogen ungefähr 40 Minuten außerhalb liegt. Es wurde also schon ziemlich knapp. Naja wir haben es geschafft, doch als wir am Flughafen ankamen und einchecken wollten, sagte uns die Frau am Schalter, dass wir nur Handgepäck gebucht hatten – Na super, also mussten wir noch das Gepäck buchen was ziemlich teuer war. Naja kann man nicht machen…

Als wir in der Luft waren lernte ich einen Australier kennen der auf Tasmanien lebt. Er gab mir sehr viele tips und Vorschläge was wir uns anschauen können. Ehrlich gesagt habe ich mit ihm zusammen während des Fluges unsere gesamte Woche beziehungsweise die ganze Tour geplant. Da wir nur knapp 5 Tage und 4 Übernachtungen hatten war das Programm ziemlich straff.

Nachdem wir unseren Mietwagen hatten sind wir erstmal zur Touristeninformation und einkaufen gefahren. Wir haben einen typischen Backpacker-Einkauf gemacht. Haferflocken fürs Frühstück und Konserven für den restlichen Tag 😀

Dann ging es auch schon in Richtung des ersten Nationalparks. Dort wartete ein Wasserfall auf uns. Die Russel Falls. War schon ganz nett anzuschauen aber so richtig vom Hocker gehauen hat es uns nicht. Da wir durch das viele im Flugzeug und Auto sitzen nicht ausgelastet waren sind wir die Strecke zurück zum Auto einfach mal spontan zurück gejoggt – auf so eine Idee kommt man auch nur in einer Gruppe Jungs 😀

Anschließend hatten wir alle ziemlich Hunger doch in Tasmanien findet man nicht an jeder Ecke ein Restaurant oder ein Imbiss, also mussten wir noch weiter bis zu unserer Unterkunft fahren. Diese lag gefühlt mitten im Wald und wir kamen dort im stockdunklen an. Die Rezeption war nicht mehr besetzt aber in Scheibe klebte ein mit der Hand geschriebenes Zettel welche cabin für uns ist. Wir waren ziemlich skeptisch, doch wurden überrascht. Die cabin war super! Sehr geräumig und hatte sogar einen Kaminofen im Wohnzimmer.
Zuerst wurde gekocht und Feuer gemacht und dann geduscht und entspannt.

Am nächsten Morgen ging es quer durch einen Nationalpark nach Queenstown und dann weiter Richtung Norden. Im Prinzip fährt man auf Tasmanien von einem Nationalpark in den Nächsten. Die Natur ähnelt teilweise der Neuseelands.
Es gibt auch nicht so viele verschiedene Straßen, deswegen kann man gar nicht so viele unterschiedliche Routen fahren.

Als Highlight wurde mir der Cradle Mountain Summit walk empfohlen, welchen wir uns für den dritten Tag vorgenommen hatten, doch weil es dem ganzen Tag geregnet hat haben wir das auf den vierten Tag verschoben.
In der Touristeninformation hat uns eine alte Dame noch abgeraten den Walk zu machen, da es auf dem Berg Plateau, welches man zum Gipfel überqueren musste, wohl unberechenbar vom Wetter her ist. Wir dachten uns nur das es so schlimm nicht sein kann und liefen im Sonnenschein los 🙂

Die erste Etappe hinauf zum Marions Lookout hatten wir in Windeseile bezwungen und waren zuversichtlich den Rest auch noch zu laufen. Am Plateau angekommen fielen schon einige Tropfen aus der Luft, doch so schnell ließen wir uns von unserem Plan nicht abbringen.
Was soll ich sagen… die alte Dame hatte Recht! Das Wetter schlug um und der Regen wurde plötzlich zum Eisregen mit Sturm und es wurde schlagartig kälter. Wir fühlten uns wie auf einem Gletscher und wollten es erst gar nicht glauben, sodass wir weiter gingen. Nachdem wir jedes alle vier komplett nass waren beschlossen wir zurück zum Auto zu gehen.
Etwas betrübt machten wir uns wieder auf den Weg hinunter. Das Wetter wurde leider nicht besser, sondern der Regen wurde nur noch stärker. Als wir schließlich am Auto waren hätte man meine Klamotten auswringen können. Dadurch das wir die ganze Zeit gelaufen sind war mir aber eigentlich nicht kalt. Wir zogen uns um und machten uns auf den Weg zu unserer Unterkunft.

Dort angekommen wurden erstmal alle Klamotten zum trocknen in der Wohnung verteilt und wir machten uns was zu essen. Es gab zu Abwechslung mal Nudeln mit Tomatensoße 😀

Ehrlich gesagt war ich abends schon platt und hatte das Gefühl krank zu werden, welches sich am nächsten Morgen bestätigte. Ich wurde mit dicken Kopf wach und bin davon ausgegangen bei dem Walk zu kalt geworden zu sein und mir eine Erkältung eingefangen habe. Ich kämpfte mich durch den Tag und unter Jungs wird man ja schon mit gezogen. Wir schauten uns noch die Waterfall Bay an und dann mussten wir auch schon zum Flughafen 🙁

Mittlerweile ging es mir schon ziemlich schlecht. Ich hatte Fieber bekommen und mein Körper wechselte zwischen heiß und kalt. Na toll! Und damit auch noch fliegen… wobei man sowas generell beim Reisen nicht gebrauchen kann.

Ich bin jedenfalls wieder gut in Melbourne angekommen und es war eine leider verregnete, aber schöne Zeit auf Tasmanien. Wir hatten Spaß und haben ziemlich viel gesehen, auch wenn es fast immer geregnet hat. Im Sommer beziehungsweise mit Sonnenschein muss es wunderschön sein, wenn ich mir so meine Bilder und die Bilder von anderen Leuten anschaue.

Also wer nach Tasmanien möchte sollte dies lieber im Sommer machen und vorher auf jeden Fall das Wetter checken.

Chillen in Melbourne

Hallo meine Freunde,
jetzt ist der letzte Eintrag schon wieder so lange her… der Arbeitsalltag in Sydney hat mich in seinen Klauen.

Als wir von den Grampiens zurück nach Melbourne kamen zogen wir wieder im Space Hostel ein. Ich muss zugeben, dass es schnell zu einem weiteren zu Hause geworden ist. Es ist zwar das teuerste Hostel in Melbourne aber man gönnt sich ja sonst nichts 😀

Unsere kleine Familie wurde allmählich immer größer, die zwei Jungs mit denen ich den kurzen Roadtrip gemacht habe und die drei anderen mit denen ich feiern war… wir unternahmen jeden Tag was und erkundeten die Stadt. Der botanische Garten und die verschiedenen Strände Melbourne’s. Einen Tag haben wir uns Fahrräder geliehen und sind damit rum gefahren – das war echt cool!

Abends haben wir immer zusammen gekocht. Meistens viel zu viel, aber das wurde schon immer alles aufgegessen 🙂

Nach dem Essen haben wir uns meistens ein, zwei Kanister Goon geschnappt und haben uns in den Park gechillt. Die Bars und Clubs in Melbourne machen einen nämlich schneller arm als man gucken kann 😀
Wir hatten immer eine Bluetooth Box dabei und sogar die Australier die vorbei kamen haben sich teilweise dazu gesellt und was mit uns gequatscht. Das ist echt erstaunlich wir offen die Australier sind 🙂

An einem verregneten Tag waren wir in der Kletterhalle um die Ecke und bezwangen die 15 Meter hohen Wände. Zuerst mussten wir eine Sicherheitseinweisung machen und dann dürften wir in 2er Gruppen starten. Also immer einer der klettert und einer der sichert. Je nachdem welche Route man gewählt hat war das extrem anstrengend, sodass kurz vor Ende die Hände einfach nicht mehr greifen konnten vor Erschöpfung. Das was echt eine coole Abwechslung und hat viel Spaß gemacht! 🙂

Am nächsten Tag haben wir uns ein Auto gemietet und sind zum Wilsons Promontory Nationalpark gefahren. Der liegt circa 2,5 Stunden südöstlich von Melbourne. Um Geld zu sparen hatten wir zu fünft einen Kleinwagen gemietet, aber die Autovermietung hatte leider keinen Wagen dieser Klasse da und gab uns einen Minivan. Das war ein Jackpot für us weil es viel komfortabler war 🙂

Der Nationalpark ist wirklich sehr schön. Wir haben dort Kängurus, Emus und Wombats aus nächster Nähe gesehen. Abgesehen davon gibt es dort wunderschöne Strände und atemberaubende Buchten. Also wer in der Nähe ist sollte sich den Park auf jeden Fall nicht entgehen lassen!

Wir verbrachten den ganzen Tag im Park und schauten uns sogar noch den Sonnenuntergang am Squeaky Beach an. Der heißt so, weil wenn man über den Sand läuft macht es so ein quietschendes Geräusch 😀

Mit dreien von den Jungs bin ich echt immer mehr zusammen gewachsen und wir beschlossen zusammen für ein paar Tage nach Tasmanien zu fliegen. Als die Flüge gebucht waren konnten wir es alle schon gar nicht mehr abwarten. Es ist schwer zu beschreiben, aber wenn man in einer Großstadt nur chillt und nicht arbeitet, fällt einem nach der Zeit die Decke auf den Kopf – mir geht es zumindest so…

Zum krönenden Abschluss vor Tasmanien war ich noch bei der Formel 1. Die Tickets waren echt teuer aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Es ist unmöglich es zu beschreiben, wie laut und schnell die Autos sind wenn man es noch nie hautnah erlebt hat. Wir hatten richtig Glück mit dem Wetter denn es war keine Wolke am Himmel und die Sonne hat geknallt. Nach dem Rennen durfte man sogar auf die Strecke 🙂

Das war so mein Alltag in Melbourne… im nächsten Beitrag berichte in von Tasmanien.

Gruß, Philipp 🙂