Veränderung muss her!

Also im Prinzip war ich mit meiner Arbeit und mit meiner Wohnsituation unzufrieden.
Ich entschied mich dazu wieder im Auto zu schlafen, da ich es nicht eingesehen habe so viel Geld für die Unterkunft auszugeben und außerdem war mir der Weg zur Arbeit zu weit. Mit dem Auto parkte ich direkt in der Nähe der Baustelle und hatte somit viel mehr vom Tag.
Gekocht habe ich auf meinen Gaskochern, zur Toilette ging ich bei Hungry Jacks auf der anderen Seite der Straße und duschen konnte ich bei einer Tankstelle in der Nähe. Ich hatte also alles was ich bräuchte und konnte eine Menge Geld sparen. Nichts desto trotz wollte ich einen Van kaufen um den Komfort zu erhöhen. Ich fand einen voll ausgestatteten Van und verabredete mich zu einer Besichtigung.

Der Verkäufer war Mechaniker und hatte seine eigene Werkstatt. Er verkaufte den Van für seine Cousine die damit Australien bereist ist. Ich habe mich auf Anhieb super mit ihm verstanden und der Van rückte ehrlich gesagt in den Hintergrund, da er in meinem Augen zu teuer war. Dann fragte ich ihn einfach direkt ins Gesicht, ob er nicht einen Job als Mechaniker für mich hat. Etwas verwirrt aber erfreut erzählte er mir, dass er tatsächlich momentan auf der Suche nach jemandem sei. Er fragte mich noch etwas über meine Vorkenntnisse und Fähigkeiten und wir verabredeten uns für den kommen Samstag zum Probearbeiten.

Dies hob meine Stimmung enorm und ich konnte gar nicht abwarten zu zeigen was ich kann. Ich will gar nicht lange drum herum reden… Am Samstag nach der Arbeit hat er mir einen Vollzeitjob ab sofort angeboten! 🙂
Ich fing direkt am Montag darauf an und mir wurde erstmal gezeigt wie ich Reifen auf- und abziehe und auswuchte. Die Arbeit machte mir sehr viel Spaß und ich durfte auch immer mehr Mechaniker Jobs übernehmen und half nur noch in der Tyre-Section wenn viel los war.

Letztendlich habe ich dort gearbeitet bis ich Sydney verlassen habe und konnte wirklich sehr viel lernen! Alle meine Kollegen waren Australier und das war perfekt um mein Englisch zu verbessern!
Außerdem konnte ich jeden Tag nach der Arbeit in der Firma duschen und auch die Küche benutzen. Es war also nahezu perfekt 🙂
Ich habe leider nicht so viel wie auf der Baustelle verdient, aber unterm Strich hat mir der Job als Mechaniker viel mehr gegeben.

Zwischenzeitlich hatte ich mir übrigens auch einen richtig coolen Campervan gekauft und schlief jede Nacht im Van direkt hinter der Werkstatt 😀
Den Van habe ich ziemlich günstig bekommen, aber ich musste auch sehr viel reparieren… zum Glück war das ja kein Problem durch meinen Job.

Es lief also alles so wie ich es mir vorgestellt hatte und die Wochen verflogen. Ich war im normalen Arbeitsalltag gefangen, aber konnte richtig viel lernen und hatte auch noch Spaß dabei 🙂

Wie schon erwähnt habe ich mich am Wochenende immer mit den Jungs getroffen um etwas zu unternehmen. Da ein langes Wochenende vor der Tür stand planten wir einen kleinen Trip zu den Mermaid Pools südlich von Sydney und zum Weddingcake Rock im Royal Nationalpark. Auf dem Trip probierte ich zum ersten Mal meinen Van ausserhalb der Stadt aus – er lief gut und es war komfortabel.

Die Mermaid Pools waren leider nicht so toll, da es die letzten Tage zuvor zu viel geregnet hatte und das Wasser deswegen sehr braun war, aber es war trotzdem cool mal da gewesen zu sein.
Der Weddingcake Rock war jetzt auch nicht mega spektakulär, außer das viele Asiaten darauf standen und Fotos machen. Mich faszinierte eher die hohe, felsige Steilküste zum Ozean hin. Ich liebe es die Wellen zu beobachten und zu sehen wie sie an dem Felsen zerschmettern 🙂

Chaos in Sydney

Voller Erwartungen und Freude kam ich in Sydney an. Endlich meine Freunde wieder sehen und eine neue Stadt kennen lernen. Außerdem stand nun auch mal arbeiten und die Reisekasse füllen auf dem Plan.

Jaja, so war der Plan… Es kam natürlich alles etwas anders 😀
Eigentlich hatte ich eine Shared flat für die Jungs und mich organisiert in der wir einziehen wollten, also da die Jungs schon vor mir in Sydney waren haben sie auch schon dort gewohnt, aber einen Tag bevor ich ankam stellte sich heraus das dem Vermieter die Wohnung offiziell gar nicht gehörte und somit alles illegal war. Wir konnten also noch eine Nacht in dem Haus schlafen und mussten uns dann eine neue Unterkunft suchen, weil das Haus von der Polizei geschlossen worden ist.

Daraufhin sind wir erstmal in einem Hostel eingezogen und wollten uns einen Job suchen und es davon abhängig machen wo wir letztendlich hin ziehen. Also haben wir alle mehrere Anzeigen auf Gumtree und anderen Plattformen geschaltet und auf Angebote gewartet.
Ich hatte nach 2 Tagen schon einen Job, jedoch nur für 4 Stunden aber es gab 50$ pro Stunde. Das war leicht verdientes Geld und es kamen sogar noch 3 Folgeaufträge dieser Art. Wir lebten also im Hostel und jeder hatte sein ein oder anderes Probearbeiten und abends haben wir immer zusammen etwas unternommen.

Dann hatte einer von uns eine vielversprechende Bekanntschaft gemacht. Es war ein Rentner der deutschen Backpackern Jobs besorgt und Unterkünfte stellt. Wir trafen uns mit ihm und er hatte für jeden von uns einen Fragebogen vorbereitet um unsere „Eckdaten“, Fähigkeiten und Jobwünsche festzuhalten. Er versicherte uns, dass er schnell für uns alle einen Job finden wird lud uns sogar zu einem Kaffee ein und gab mir Spritgeld, weil ich die Jungs in meinem Auto mitgenommen habe. Mich machte diese überhebliche Art sofort etwas skeptisch. Naja am nächsten Tag trafen uns ein Kumpel und ich uns direkt wieder mit ihm, weil er uns beiden einen Job besorgen wollte. Ich suchte zu der Zeit noch einen Job auf der Baustelle und es stellte sich heraus, dass er gar keine connections hatte sondern einfach nur mit mir von Baustelle zu Baustelle fuhr und ich sollte dann raus springen, mich vorstellen und nach einem Job fragen… es bestätigte sich also mein Gefühl, dass es alles nur großes Gerede war. Am Ende hätte ich einen Job als Anstreicher für 19$ pro Stunde am anderen Ende der Stadt haben können, doch das war für mich nicht attraktiv. Ich lehnte also ab und daraufhin brachte er mich fast wütend zurück zu meinem Auto und sagte wenn ich seine Jobangebote nicht annehme, solle ich mir selber einen Job suchen. Für mich war die Sache also durch und es hatte sich mein Bild von ihm nur nochmal bestätigt.

Zum Glück hatte mir derjenige für den ich schon 4 mal gearbeitet hatte mir auch einen Job auf dem Bau mit gutem Stundenlohn angeboten. Also rief ich ihn an und fing noch am selben Tag an zu arbeiten. Ich arbeitete mit einem Perser zusammen und installierte mit ihm einen Aufzug in einem Neubau. Die Sicherheitsvorkehrungen waren grauenhaft und die Arbeit entweder hart oder langweilig. Zudem konnte ich mein Englisch nicht verbessert da der Perser schlechter die Sprache beherrschte als ich. Ehrlich gesagt merkte ich schon nach wenigen Tagen, dass der Job mich nicht glücklich macht. Aber er brachte Geld und ich hatte erstmal was…
Heimlich habe ich von einem Job als Mechaniker geträumt aber da war es schwer ran zu kommen ohne Ausbildung.

Mittlerweile hatte sich unsere Gruppe auf Grund der Jobs und der Wohnsituation leider gesplittet. Wir haben uns aber jedes Wochenende getroffen und etwas unternommen.
Ich bin in einem Shared House eingezogen und hab ein paar nette Leute kennen gelernt. Zwischenzeitlich hatte ich im Auto geschlafen, aber auf Dauer ist das mit einem Kombi auch keine Lösung.
In dem Haus habe ich mich zwar auch nicht so richtig wohl gefühlt, aber da hatte ich wenigstens ein vernünftiges Bett, ein Bad und eine Küche 😀

Mein Alltag bestand nun eigentlich nur noch aus arbeiten, essen, schlafen und am Wochenende etwas mit den Jungs unternehmen.
Erstens störte mich der lange Weg zur Arbeit, zusätzlich mochte ich die Arbeit nicht und zu allem Überfluss kamen mich nachts auch noch Kakerlaken im Bett besuchen… da musste sich was ändern!

Was sich ändert erzähle ich euch im nächsten Beitrag 🙂