Der nächste Tag verging wie im Flug. Die Fahrt bis Auckland, dann hab ich meine Begleitung abgeladen und anschließend bin ich weiter Richtung Süden gefahren.
Dort habe ich erstmal geduscht, das Auto sauber gemacht und was gegessen. Durch einen Eintrag in einer Facebook-Gruppe habe eine neue Reisebegleitung kennen gelernt. Ihre vorherige Begleitung ist nämlich auch früher als geplant nach Australien geflogen und von daher hat es echt gut gepasst. Wir verstanden uns auf Anhieb gut und es ist bis heute sehr entspannt mit ihr zu reisen.
Next Stop: Hobbiton in Matamata. Das ist das Herr der Ringe Film Set vom Auenland. Der Eintritt ist unverschämt teuer aber es lohnt sich wirklich! Die hügelige Landschaft mit den ganzen, kleinen Hobbit-Häusern ist sehr schön angelegt, sodass man sich direkt wie im Film fühlt. Der Guide erklärt einem wie die Aufnahmen gemacht wurden und nimmt dabei sehr oft Bezug auf den Film. Er hat uns zum Beispiel auch verraten, dass es ein Versehen war, das Gandalf sich in einer Szene den Kopf gestoßen hat, aber weil der Regisseur Peter Jackson es so lustig fand, wurde es mit in den Film genommen.
Am nächsten Tag war ich mit einem Kumpel aus Bergheim am Mount Maunganui verabredet. Wir gingen den Berg hoch und wurden mit einer schönen Aussicht über Tauranga belohnt. In Tauranga hab ich übrigens auch einen echten türkischen Kebab gegessen 😀 der war ganz gut aber nicht wie zu Hause. Den Abend haben wir bei ein paar Bier und einer Runde im Pool ausklingen lassen. Es war wirklich ein cooler Tag!
Es zog uns immer mehr Richtung Süden, also fuhren wir am nächsten Tag nach Rotorua. Dieser Ort ist sehr speziell und man kann dort sowohl schöne, also auch stinkende aber sehenswerte Orte entdecken. Zuerst kamen wir an den Hamourana Springs vorbei und die gehören definitiv zu einem sehr schönen Ort der Stadt. Man kann einen kleinen Walk durch einen Mammutbaum-Wald machen um zu den Quellen zu gelangen. Der Weg ist sehr schön und die Größe der Bäume ist beeindruckend! Man läuft an einem Fluss entlang, der in unterschiedlichen Blau-, Grün- und Türkis-tönen schimmert. Bereits nach 15 Minuten kamen wir an die Quelle und es hatte sich wirklich gelohnt. Aus einem 8 Meter tiefen, dunkelblauen Loch kam das Wasser hoch gesprudelt. Mehrere Tausend Liter pro Minute! Das Wasser war kristallklar und eiskalt.
Danach fuhren wir weiter ins Stadtzentrum und gingen dort in den Park. Auf den ersten Blick ein ganz gewöhnlicher Park, doch dann entdeckte ich eingezäunte Gebiete. Innerhalb dieser Gebiete sah man teilweise Nebel und es waren einige Seen dort. Die Seen sprudelten und blubberten und die Nebelwolken stanken nach Schwefel. Es gab sowohl klare Seen, als auch einfach nur sprudelnde Matschlöcher. Das Wasser wurde unterirdisch von Vulkanen aufgeheizt und wurde dann an die Erdoberfläche gedrückt. Überall verteilt in der Stadt gibt es so dampfende Löcher und blubbernde, kleine Seen. Das unangenehme daran ist, dass es überall nach Schwefel stinkt!
Wir besuchten auch noch einen Park mit einigen unterschiedlichen, blubbernden Seen und unter anderem auch dem sogenannten Champagne Pool. Das ist ein See der einen orangenen Rand hat und um 70 Grad heißt ist.
Am nächsten Tag hatten wir uns eine große Wanderung vorgenommen. Das Tongariro-Crossing. Dieser Walk ist einer der Great-Walks von Neuseeland. Leider war das Wetter nicht besonders und die Gipfel der Berge steckten in den Wolken. In der Hoffnung, dass es vielleicht etwas klarer wird gingen wir los. Der ganze Walk ist 19 Kilometer lang und hat steile Passagen. Je höher wir kamen, je schlechter wurde das Wetter und je weniger konnten wir sehen. An einem klaren, sonnigen Tag wird man nämlich ganz oben mit der Sicht auf 2 Bergseen mit türkis-blauem Wasser belohnt – wir waren froh, dass wir unsere Hände am ausgestreckten Arm sehen konnten 😀
Wir waren oben in der Mitte einer Regenwolke und unsere Klamotten waren durch und durch nass. Leider hatten wir keine schöne Aussicht aber der Walk hat trotzdem Spaß gemacht. Abgesehen davon können wir nun sagen es gemacht zu haben.
Mit platt gelaufenen Füßen ging schließlich die Fahrt weiter Richtung Whanganui. Schritt für Schritt arbeiteten wir uns Richtung Südinsel vor. Die Stadt hat eine komische Atmosphäre. Es wirkt so als wäre man in einer teilweise verlassenen Industriestadt. Man sieht keinen Menschen auf der Straße rumlaufen und man fährt nur an großen Lagerhallen und Fabriken vorbei. Uns war direkt klar, dass wir dort nicht länger als eine Nacht bleiben. Der Campingplatz war dafür schön und es war eh schon relativ spät, sodass wir nach einer Dusche direkt schlafen gegangen sind.
Am nächsten Tag wollten wir Richtung Wellington aufbrechen und davon berichte ich euch die Tage.
Ich versuche jetzt mal etwas regelmäßiger zu schreiben, aber die Tage sind immer so lang und ich habe auch nur selten Internet, geschweige denn gutes Internet um Fotos hochladen zu können. Mitlerweile habe ich noch so viele atemberaubende Sachen erlebt von denen ich euch gerne teilhaben lassen möchte.
Gruß, Philipp 🙂