Abel Tasman und die Westküste

Im Abel Tasman Nationalpark kann man sehr viele unterschiedliche Walks oder Aktivitäten machen. Der längste Walk geht 3-4 Tage mit Übernachtungen in Hütten oder kleinen Campingplätzen direkt am Strand. Wir haben uns dafür entschieden die erste Etappe mit dem Kayak hin und zu Fuß zurück zu absolvieren.

Die Fahrt mit dem Kayak ist anstrengender als man denkt. Man unterschätzt total die Entfernungen auf dem Meer und die Wellen machen es einem schwer zu paddeln. Aber wenn man dann an den weißen Stränden der einsamen Buchten ankommt vergisst man seine schweren Arme ganz schnell wieder 🙂

Wir haben sogar Pinguine und Seelöwen vom Kayak aus gesehen und konnten überall anhalten und eine Runde schwimmen gehen. Es war eine sehr gute Entscheidung die Kayaks zu mieten, aber der Rückweg stand uns ja noch bevor. Wir machten uns also zu Fuß auf den Weg wieder zum Kayak-Verleih, wo unser Auto auf uns wartete und der Weg zog sich wie Kaugummi.

Am nächsten Morgen sind wir mit dem Auto bis ans Ende vom Nationalpark gefahren und sind nochmal den ganzen Tag gewandert. Die mittlere Etappe haben wir quasi überspringen, aber ich denke wir haben die schönsten Stellen gesehen. Gerade der letzte Teil hat mir sehr gut gefallen! Die Wanderung ging die ersten 3 Stunden über einen Berg und dann 4 Stunden an der Küste entlang zurück. Wir hatten echt Glück mit dem Wetter und es waren nicht so viele Leute unterwegs.

Die Buchten waren unbeschreiblich. Jede Bucht war auf ihre eigene Art besonders. Der Strand weiß, der Himmel hellblau und das Meer dunkelblau. Rechts und links hohe Felsen und die Sonne prallte ohne Gnade. In einer Bucht gönnten wir uns eine längere Pause und gingen schwimmen und machten danach ein Nickerchen am Strand.

Am nächsten Tag fuhren wir weiter Richtung Süden zu den Pancake Rocks. Dies sind Felsen die so aussehen wie gestapelte Felsen. Dort ist ein kleiner Rundweg angelegt über den man an mehrere Aussichtspunkte kommt von denen man die Felsen und ein Blowhole bestaunen kann. Das Highlight dort war der Ranger, der über die Felsen kletterte und für Fragen zur Verfügung stand. Er hatte einen 2 Meter langen Stock in der Hand und rief auf einmal zu mir rüber ich soll diesen fangen. Er machte mir zu verstehen, dass er diesen wie einen Speer in meine Richtung wirft und ich diesen über meinem Kopf fangen soll. Zuerst war ich etwas überfordert, doch dann warfen wir uns den Stock ein paar mal hin und her und die anderen Leute herum waren sichtlich belustigt von unseren Wurfkünsten und seinen Sprüchen. Er war sichtlich davon überrascht wie gut ich ihm den Speer zupassen konnte – ich war zugegeben auch sehr überrascht wie gut das klappte 😀

Nach diesem Erlebnis ging unsere Reise weiter zum Franz Josef Glacier. Dort hatte sich meine Begleitung mit einer Freundin verabredet und ich nutzte die Zeit um meine Bilder und Videos der Kamera und GoPro zu sichern.

Danach fuhren wir zum Lake Matheson, dem berühmten Spiegelsee. In dem See spiegelt sich das Panorama der Berge, weil die Wasseroberfläche wortwörtlich spiegelglatt ist. Abgesehen von den Massen an Sandflies am See war es auch wirklich sehr schön dort!

Nach einer sehr ruhigen Nacht auf einem Campground mitten im nirgendwo, ohne Empfang und 30 Minuten entfernt von den nächsten Häusern, begann der nächste Tag leider sehr grau und regnerisch. Wir führen zurück zum kleinen Ort Fox Glacier und kauften uns erstmal eine Packung deutsches Schwarzbrot für 9$. Das neuseeländische Brot ist nämlich grauenhaft, also selbst das Vollkornbrot ist wie Toast mit ein paar Körnern beworfen 😀

Gestärkt machten wir uns anschließend auf einen kleinen Verdauungsspaziergang zur Gletschermoräne des Fox Glacier. Der Regen hatte zwar mittlerweile aufgehört jedoch war es auch nicht wirklich angenehm. Eigentlich wollten wir ja noch in die Blue Pools am Gletscher springen, doch das war uns dann doch zu kalt. Stattdessen machten wir uns sofort auf den weiten Weg nach Wanaka, weil dort die Sonne schien. Zudem gingen wir die Abmachung ein, in die nächsten Blue Pools zu springen an denen wir vorbei kommen.

Ungefähr nach der halben Strecke kamen wir dann auch an noch viel größeren Blue Pools vorbei und dort gab es sogar noch die Möglichkeit von einer Brücke von ca. 9 Meter Höhe ins eiskalte Wasser zu springen… was soll ich sagen – es war wirklich arschkalt! 😀
Viel schlimmer als die Kälte waren die Sandflies, die nur darauf gewartet haben, dass man aus dem Wasser kommt um gefressen zu werden.

Danach noch ein kurzer Stop an einem Wasserfall an dem einen auch die Sandflies lebend verspeist haben und abends waren wir im wunderschönen, kleinen Ort Wanaka. Die Atmosphäre dort hat mir sehr gut gefallen! Es ist sehr gemütlich und entspannt.

Nach unserer Ankunft haben wir nur noch gekocht und sind dann schlafen gegangen, aber den nächsten Tagen haben wir in der Sonne am See verbracht. Da ich ziemlich unangenehme Schmerzen in der Schulter hatte, kam mir der Physiotherapeut, der auf dem kleinen Markt am See stand gerade Recht. Anschließend noch eine Runde locker im See schwimmen und schon ging es mir viel besser!

Am darauffolgenden Tag waren wir in Queenstown verabredet, also machten wir uns nachdem wir was gegessen hatten auf den Weg. Der Weg dorthin war total schön, da die Straße sich durch die Berge schlängelte. Die Straße würde ich sehr gerne mal mit einem 911 Cabrio fahren 😀 In Queenstown auf dem Campground angekommen, waren wir so von Sternenhimmel geflasht, dass wir uns bis Mitternacht mit den Schlafsäcken aufs Auto gelegt und die Sternschnuppen gezählt haben. Der Sternenhimmel in Neuseeland ist einfach nur atemberaubend und unbeschreiblich! Man kann nicht nur 1000de Sterne, sondern sogar die Milchstraße sehen. Einfach nur wunderschön! 🙂

Im nächsten Beitrag berichte ich euch von meinen zwei sehr ereignisreichen und mega guten Tagen in Queenstown. Die Zeit dort gehört für mich eindeutig zu den schönsten Momenten meiner ganzen bisherigen Reise! Also seid gespannt…

Lieben Gruß, Philipp 🙂

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