Vom Tourismus zur wahrhaften Naturschönheit.

Nach diesen ereignisreichen Tagen ging es weiter Richtung Milford Sound.

Auf dem Weg haben wir uns zuerst noch das Chinese Village bei Arrowtown angeschaut. Dort stehen die Ruinen von einem kleinen Dorf in dem früher Chinesen gewohnt haben um  Gold zu waschen. Es war ganz nett anzuschauen aber auch nicht wirklich spektakulär. Da wir bei Facebook gepostet hatten, dass wir noch einen freien Sitzplatz haben, war dieser schnell von einer Französin belegt. Sie war nett und freundlich aber ihr englisch war so schlecht das man sich kaum mit ihr unterhalten konnte. Trotzdem ist es immer cool mal Geschichten und Erfahrungen mit anderen Reisenden auszutauschen.

Um von Queenstown nach Milford Sound zu kommen muss man leider einen ziemlichen Bogen fahren, aber wegen der atemberaubenden Natur kommt einem die Fahrt gar nicht so lange vor. Wir kochten etwas in der Nähe von Te Anau und fuhren anschließend noch bis zum letzten Campingplatz bevor der Fjördland Nationalpark anfing. Dies war ein einfacher Platz nur mit Plumpsklo und kostete trotzdem 13$ pro Person!

Da unsere Bootstour in Milford Sound erst nachmittags war und wir sehr früh dran waren, hatten wir noch genügend Zeit spontan einen Walk zu machen, den uns abends noch zwei Jungs auf dem Campingplatz empfohlen haben. Dies war der Gertrude Valley Track, einer meiner Favoriten in Neuseeland! Zuerst lief man einige Zeit durch ein trockenes Flussbett bis man dann über Felsen und Geröll den Berg hoch klettern musste. Um ehrlich zu sein war es schon ziemlich anstrengend und anspruchsvoll, aber die Aussicht am Ende auf dem Gipfel ließ einen die ganze Anstrengung vergessen (seht selbst).

Die anschließende Bootstour war auch cool, weil wir Seelöwen und Delfine im Meer gesehen haben, aber überragend gut war es nicht. Das Boot für nur einmal Richtung offenem Meer und drehte dann wieder um. Auch aus diesem Grund war ich sehr froh zuvor den schönen Walk gemacht zu haben.

Nach der Bootstour machten wir uns auf den Weg weiter Richtung Süden. Unser Schlafplatz war direkt bei Monkey Island, wo wir am nächsten Morgen im strömenden Regen aufgewacht sind. Nach anfänglichen Starschwierigkeiten rafften wir uns auf und erkundeten die Umgebung. Wir fuhren weiter und legten in Bluff den ersten Stop ein. In Bluff gibt es einen Aussichtspunkt und ein Schild auf dem mehrere Orte mit Entfernungen verzeichnet sind, ähnlich wie am Cape Reinga. Die meisten zählen Bluff als den südlichsten Punkt der Südinsel, aber in Wirklichkeit ist dies der Slippe Point einige Kilometer weiter Richtung Osten.

Als wir dort ankamen, war es sehr schwer die Autotür zu öffnen, da der Wind so stark war. Da uns aber der Hunger plagte, mussten wir trotz des Sturms etwas zu essen zaubern. Dafür war es sehr praktisch, dass wir hinten im Auto kochen konnten. Nachdem wir etwas gegessen hatten liefen wir noch die letzten 600 Meter bis zur Küste. Dort konnten wir einige Fotos machen, jedoch musste man echt aufpassen, dass man nicht weg geflogen ist, da der Sturm so stark war.

Am nächsten Morgen war unser erster Stop „Purpoise Bay“, wo wir eigentlich mit Delfinen im Meer schwimmen gehen wollten, aber es war viel zu stürmisch und das Meer viel zu rau. Die Wellen waren mehrere Meter hoch und prallten mit voller Wucht auf die Felsen der Bucht. Die Gischt stiegt in die Luft und wurde vom Wind weg getragen.
Es war ein sehr schönes Naturschauspiel. Man konnte die Kräfte der Natur regelrecht spüren!

Da das Wetter so schlecht war entschlossen wir uns die Schönen Punkte noch mit dem Auto ab zu fahren und schlussendlich aber so weit wie möglich schon wieder Richtung Norden zu fahren, wo das Wetter wesentlich besser war. Auf dem Weg an der Küste entlang fanden wir noch eine Bucht in der sich Pinguine und Seelöwen aufhielten. Ich war weder Pinguinen, noch Seelöwen noch nie zuvor so nahe in freier Wildbahn. Es war atemberaubend, da die Seelöwen wirklich groß sind und es ein anderes Gefühl ist keine Mauer zwischen sich zu haben.

Nach gut 3 Stunden Fahrt in die Nacht hinein erreichten wir schließlich einen kostenlosen Campingplatz in der Nähe von Cromwell, auf dem wir unser Nachquartier bezogen.

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