Ab in den „Regen“wald

Unser Trip nach Tasmanien begann schon stressig. Wir hatten ein Taxi bestellt das uns am Hostel abholt und zum Flughafen fährt. Was wir nicht wussten ist das der Flughafen von dem wir flogen ungefähr 40 Minuten außerhalb liegt. Es wurde also schon ziemlich knapp. Naja wir haben es geschafft, doch als wir am Flughafen ankamen und einchecken wollten, sagte uns die Frau am Schalter, dass wir nur Handgepäck gebucht hatten – Na super, also mussten wir noch das Gepäck buchen was ziemlich teuer war. Naja kann man nicht machen…

Als wir in der Luft waren lernte ich einen Australier kennen der auf Tasmanien lebt. Er gab mir sehr viele tips und Vorschläge was wir uns anschauen können. Ehrlich gesagt habe ich mit ihm zusammen während des Fluges unsere gesamte Woche beziehungsweise die ganze Tour geplant. Da wir nur knapp 5 Tage und 4 Übernachtungen hatten war das Programm ziemlich straff.

Nachdem wir unseren Mietwagen hatten sind wir erstmal zur Touristeninformation und einkaufen gefahren. Wir haben einen typischen Backpacker-Einkauf gemacht. Haferflocken fürs Frühstück und Konserven für den restlichen Tag 😀

Dann ging es auch schon in Richtung des ersten Nationalparks. Dort wartete ein Wasserfall auf uns. Die Russel Falls. War schon ganz nett anzuschauen aber so richtig vom Hocker gehauen hat es uns nicht. Da wir durch das viele im Flugzeug und Auto sitzen nicht ausgelastet waren sind wir die Strecke zurück zum Auto einfach mal spontan zurück gejoggt – auf so eine Idee kommt man auch nur in einer Gruppe Jungs 😀

Anschließend hatten wir alle ziemlich Hunger doch in Tasmanien findet man nicht an jeder Ecke ein Restaurant oder ein Imbiss, also mussten wir noch weiter bis zu unserer Unterkunft fahren. Diese lag gefühlt mitten im Wald und wir kamen dort im stockdunklen an. Die Rezeption war nicht mehr besetzt aber in Scheibe klebte ein mit der Hand geschriebenes Zettel welche cabin für uns ist. Wir waren ziemlich skeptisch, doch wurden überrascht. Die cabin war super! Sehr geräumig und hatte sogar einen Kaminofen im Wohnzimmer.
Zuerst wurde gekocht und Feuer gemacht und dann geduscht und entspannt.

Am nächsten Morgen ging es quer durch einen Nationalpark nach Queenstown und dann weiter Richtung Norden. Im Prinzip fährt man auf Tasmanien von einem Nationalpark in den Nächsten. Die Natur ähnelt teilweise der Neuseelands.
Es gibt auch nicht so viele verschiedene Straßen, deswegen kann man gar nicht so viele unterschiedliche Routen fahren.

Als Highlight wurde mir der Cradle Mountain Summit walk empfohlen, welchen wir uns für den dritten Tag vorgenommen hatten, doch weil es dem ganzen Tag geregnet hat haben wir das auf den vierten Tag verschoben.
In der Touristeninformation hat uns eine alte Dame noch abgeraten den Walk zu machen, da es auf dem Berg Plateau, welches man zum Gipfel überqueren musste, wohl unberechenbar vom Wetter her ist. Wir dachten uns nur das es so schlimm nicht sein kann und liefen im Sonnenschein los 🙂

Die erste Etappe hinauf zum Marions Lookout hatten wir in Windeseile bezwungen und waren zuversichtlich den Rest auch noch zu laufen. Am Plateau angekommen fielen schon einige Tropfen aus der Luft, doch so schnell ließen wir uns von unserem Plan nicht abbringen.
Was soll ich sagen… die alte Dame hatte Recht! Das Wetter schlug um und der Regen wurde plötzlich zum Eisregen mit Sturm und es wurde schlagartig kälter. Wir fühlten uns wie auf einem Gletscher und wollten es erst gar nicht glauben, sodass wir weiter gingen. Nachdem wir jedes alle vier komplett nass waren beschlossen wir zurück zum Auto zu gehen.
Etwas betrübt machten wir uns wieder auf den Weg hinunter. Das Wetter wurde leider nicht besser, sondern der Regen wurde nur noch stärker. Als wir schließlich am Auto waren hätte man meine Klamotten auswringen können. Dadurch das wir die ganze Zeit gelaufen sind war mir aber eigentlich nicht kalt. Wir zogen uns um und machten uns auf den Weg zu unserer Unterkunft.

Dort angekommen wurden erstmal alle Klamotten zum trocknen in der Wohnung verteilt und wir machten uns was zu essen. Es gab zu Abwechslung mal Nudeln mit Tomatensoße 😀

Ehrlich gesagt war ich abends schon platt und hatte das Gefühl krank zu werden, welches sich am nächsten Morgen bestätigte. Ich wurde mit dicken Kopf wach und bin davon ausgegangen bei dem Walk zu kalt geworden zu sein und mir eine Erkältung eingefangen habe. Ich kämpfte mich durch den Tag und unter Jungs wird man ja schon mit gezogen. Wir schauten uns noch die Waterfall Bay an und dann mussten wir auch schon zum Flughafen 🙁

Mittlerweile ging es mir schon ziemlich schlecht. Ich hatte Fieber bekommen und mein Körper wechselte zwischen heiß und kalt. Na toll! Und damit auch noch fliegen… wobei man sowas generell beim Reisen nicht gebrauchen kann.

Ich bin jedenfalls wieder gut in Melbourne angekommen und es war eine leider verregnete, aber schöne Zeit auf Tasmanien. Wir hatten Spaß und haben ziemlich viel gesehen, auch wenn es fast immer geregnet hat. Im Sommer beziehungsweise mit Sonnenschein muss es wunderschön sein, wenn ich mir so meine Bilder und die Bilder von anderen Leuten anschaue.

Also wer nach Tasmanien möchte sollte dies lieber im Sommer machen und vorher auf jeden Fall das Wetter checken.

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